Genehmigung für das Überfahren eines EOA (OVR)
OVR.1Bei besonderen Störungssituationen kann der Stellwerkswärter dem Triebfahrzeugführer erlauben, ein EOA zu überfahren.
OVR.RULVorschriften, um ein EOA zu überfahren (RUL)
OVR.RUL-[L0N.N].1In den ETCS-Level 0/NTC-Bereichen, ist das Überfahren eines Signals nur ein nationales Verfahren.
OVR.RUL-[L123].1In ETCS ausgestatteten Bereichen (z. B. ETCS-Level 1, 2 oder 3) werden die Orte, an denen der Zug anhalten muss, von der ETCS-Fahrzeugeinrichtung überwacht. Nur durch den Erhalt eines Befehls vom Stellwerkswärter, das EOA zu überfahren, darf der Triebfahrzeugführer diese Überwachung umgehen.
OVR.RUL-[L0N].1Wenn eine Ankündigung eines Levelwechsels von einem nicht ausgerüsteten Bereich (Level 0) oder von einem mit einem nationalen System ausgerüsteten Bereich (Level NTC) zu einem ERTMS ausgerüsteten Bereich (Levels 1, 2 oder 3) erhalten wird und ein Signal bei Gefahr überfahren werden muss, bevor der mit dem ETCS ausgerüsteten Bereich erreicht wird, muss der Triebfahrzeugführer den Befehl vom Stellwerkswärter erhalten, bevor er die Override-Funktion wählt.
OVR.RUL-[L123].2Um das EOA zu überfahren, muss der Triebfahrzeugführer:
- die europäische Anweisung 1 vom Stellwerkswärter erhalten;
- die anwendbare Höchstgeschwindigkeit überprüfen;
- und die Override-Funktion zu benutzen.
OVR.RUL-[L123].3Der Triebfahrzeugführer darf nicht das Override-Verfahren benutzen, es sei denn, dass er vom Stellwerkswärter dafür durch den Erhalt der Europäischen Anweisung 1 genehmigt wird.
OVR.USEOverride-Funktion benutzen (USE)
OVR.USE.1Durch die Nutzung des Override-Verfahrens ist der Triebfahrzeugführer für das Fahren des Zugs völlig verantwortlich.
OVR.USE-[L0N1.T].1Um das Override-Verfahren zu aktivieren, muss der Triebfahrzeugführer die Schaltfläche
auswählen, wie in der Abbildung OVR.USE- [L0N1.T].F1 dargestellt.

Abbildung OVR.USE-[L0N1.T].F1: Schaltfläche Override (Touchscreen-Technologie)
OVR.USE-[L23.T].1Um das Override-Verfahren zu aktivieren, muss der Triebfahrzeugführer die Schaltfläche
auswählen, wie in der Abbildung OVR.USE-[L23.T].F1 dargestellt.

Abbildung OVR.USE-[L23.T].F1: Schaltfläche Override (Touchscreen-Technologie)
OVR.USE-[L0N1.S].1Um das Override-Verfahren zu aktivieren, muss der Triebfahrzeugführer die Schaltfläche
auswählen, wie in der Abbildung OVR.USE-[L0N1.S].F1 dargestellt.

Abbildung OVR.USE-[L0N1.S].F1: Schaltfläche Override (Softkey-Technologie)
OVR.USE-[L23.S].1Um das Override-Verfahren zu aktivieren, muss der Triebfahrzeugführer die Schaltfläche
auswählen, wie in der Abbildung OVR.USE-[L23.S].F1 dargestellt.

Abbildung OVR.USE-[L23.S].F1: Schaltfläche Override (Softkey-Technologie)
OVR.USE-[L0N1.T].2Danach muss der Triebfahrzeugführer die Schaltfläche
auswählen, wie in der Abbildung OVR.USE-[L0N1.T].F2 dargestellt.

Abbildung OVR.USE-[L0N1.T].F2: Schaltfläche EOA (Touchscreen-Technologie)
OVR.USE-[L23.T].2Danach muss der Triebfahrzeugführer die Schaltfläche
auswählen, wie in der Abbildung OVR.USE-[L23.T].F2 dargestellt.

Abbildung OVR.USE-[L23.T].F2: Schaltfläche EOA (Touchscreen-Technologie)
OVR.USE-[L0N1.S].2Danach muss der Triebfahrzeugführer die Schaltfläche
auswählen, wie in der Abbildung OVR.USE-[L0N1.S].F2 dargestellt.

Abbildung OVR.USE-[L0N1.S].F2: Schaltfläche EOA (Softkey-Technologie)
OVR.USE-[L23.S].2Danach muss der Triebfahrzeugführer die Schaltfläche
auswählen, wie in der Abbildung OVR.USE-[L23.S].F2 dargestellt.

Abbildung OVR.USE-[L23.S].F2: Schaltfläche EOA (Softkey-Technologie)
OVR.USE-[N].1Die EOA-Schaltfläche wird nur aktiviert, wenn:
- die Zuggeschwindigkeit unter oder gleich der Höchstgeschwindigkeit für das Auslösen der Override-Funktion ist, festgelegt durch einen National Value; UND
- die Betriebsart FS, LS, SR, OS, UN, SN, SH, SB (nur ETCS-Levels 2 oder 3) oder PT ist; UND
- quittierte Zugdaten und Zugnummer verfügbar sind.
OVR.USE.2Der Status Override aktiv wird dem Triebfahrzeugführer mit dem Symbol Override aktiv (MO03) angezeigt.

MO03: Override aktiv
OVR.USE-[L0N1.T].3Abbildung OVR.USE-[L0N1.T].F3 zeigt ein Beispiel eines DMI-Bildschirms, wenn die Override-Funktion aktiv ist.

Abbildung OVR.USE-[L0N1.T].F3: Override-Funktion aktiv (Touchscreen-Technologie)
OVR.USE-[L23.T].3Abbildung OVR.USE-[L23.T].F3 zeigt ein Beispiel eines DMI-Bildschirms, wenn die Override-Funktion aktiv ist.

Abbildung OVR.USE-[L23.T].F3: Override-Funktion aktiv (Touchscreen-Technologie)
OVR.USE-[L0N1.S].3Abbildung OVR.USE-[L0N1.S].F3 zeigt ein Beispiel eines DMI-Bildschirms, wenn die Override-Funktion aktiv ist.

Abbildung OVR.USE-[L0N1.S].F3: Override-Funktion aktiv (Softkey-Technologie)
OVR.USE-[L23.S].3Abbildung OVR.USE-[L23.S].F3 zeigt ein Beispiel eines DMI-Bildschirms, wenn die Override-Funktion aktiv ist.

Abbildung OVR.USE-[L23.S].F3: Override-Funktion aktiv (Softkey-Technologie)
OVR.USE-[B32.LN].1Wenn die Override-Funktion von einem STM aktiviert wurde, wird das Symbol Override aktiv (MO03) dem Triebfahrzeugführer nicht angezeigt.
OVR.USE-[B32.LN].2Wenn die Override-Funktion während des ETCS-Levels 0, 1, 2 oder 3 aktiviert wurde, wird das Symbol Override aktiv (MO03) dem Triebfahrzeugführer nicht mehr angezeigt, wenn das Level NTC aktiviert wird.
OVR.USE-[L123.N].1Um das EOA zu überfahren, muss der Triebfahrzeugführer, wenn das Symbol Override aktiv (MO03) angezeigt wird, den Zug starten und er darf nicht die Override-Höchstgeschwindigkeit, festgelegt durch einen National Value, überschreiten, während das Symbol MO03 angezeigt wird.
OVR.USE-[N].2Das Override-Verfahren endet, wenn mindestens eine der folgenden Bedingungen erfüllt wird:
- Die max. Zeit zur Unterdrückung eines Train Trip wird bei der Override-Funktion ausgelöst (National Value); ODER
- Der Zug hat eine größere Strecke zurückgelegt als die Entfernung für eine Unterdrückung eines Train Trip, wenn die Override-Funktion ausgelöst (National Value) wird; ODER
- Das vorherige EOA wurde überfahren; ODER
- Ein Haltebefehl in der Betriebsart SR oder SH wird empfangen; ODER
- Eine Weiterfahrt-MA wird empfangen (z. B. MA mit keiner Signalgebung bezüglich der Geschwindigkeitsbeschränkung vom Wert null)
- Der Zug überschreitet die überwachte SR-Entfernung
- Die ETCS-Fahrzeugeinrichtung wechselt in die Betriebsart TR, LS, OS oder SH.
Hinweis: Für die Betriebsarten UN und SN werden nur Endbedingungen a) und b) überwacht.
OVR.USE.3Wenn das Override-Verfahren endet, muss der Triebfahrzeugführer für den Fall, dass das EOA überfahren wurde, die Bedingungen berücksichtigen, in der aktiven Betriebsart zu fahren.
Die möglichen aktiven Modi nach dem Override-Verfahren sind die folgenden:
- Betriebsart SR. Siehe Abschnitt SR - Staff responsible (SR).
- Betriebsart SH. Siehe Abschnitt SH - Shunting (SH).
- Betriebsart UN. Siehe Abschnitt UN - Unfitted (UN).
- Betriebsart SN. Siehe Abschnitt SN - National System (SN).
OVR.USE.4Nachdem das Override-Verfahren endet, muss der Triebfahrzeugführer, wenn das EOA nicht überfahren wurde, die Override-Funktion nutzen, um das EOA zu umgehen.